Käpplerin un Kalkmännel -  Das Theaterprojekt zum Dorfjubiläum 750 Jahre Jockgrim (2015)

Wilhelm Ludowicis Ankunft in Jockgrim

Drehtermin zum Theaterprojekt „Käpplerin un Kalkmännel“ am Bahnhof Zeiskam

Die vielen Draisinenfahrer, die am vergangenen Samstag (30. Mai) bei windigem Wetter auf den stillgelegten Bahngleisen unterwegs waren, bekamen am Bahnhof Zeiskam eine Zeitreise in das 18. Jahrhundert geboten. Ehrenjungfrauen und ein Kinderchor in weißen Kleidern hatten sich dort postiert, außerdem der Bürgermeister und Schullehrer des Ortes im schwarzen Frack. Etwas abseits stand eine junge Frau mit ihrer Tochter und großem Gepäck für die Ausreise nach Amerika. Mitarbeiter des Jockgrimer Bauhofs hatten den Bahnhof Zeiskam im Jahr 2015 kurzerhand in den Bahnhof Jockgrim im Jahr 1883 verwandelt. Am 1. Juni betrat damals der Ludwigshafener Ziegelfabrikant Wilhelm Ludowici begleitet von seiner Schwester Emma erstmals Jockgrimer Boden und wurde hier festlich empfangen.

Draisinenfahrer am „Bahnhof Jockgrim“ in Zeiskam (Foto: Andreas Mauritz)

So wird die Geschichte im Theaterstück Käpplerin und Kalkmännel erzählt, das im Herbst 2015 zum 750-jährigen Ortsjubiläum aufgeführt wird. Walter Menzlaw vom Chawwerusch-Theater, der das Jockgrimer Theaterprojekt mit der Theaterpädagogin Marianne Stein leitet, hat das Drehbuch zu dem kleinen Film geschrieben, mit dem das Stationentheater beginnt, der jetzt in Zeiskam gedreht wurde. Kameramann war der junge Jockgrimer Cédric Jankowski, der sich nach seiner Ausbildung in Landau mit einer Filmproduktionsfirma selbständig gemacht hat.

Kameramann Cédric Jankowski und Regisseur Walter Menzlaw mit den „Ehrenjungfrauen“(Foto: Andreas Mauritz)

Welch ein Aufwand auch für einen kleinen Film notwendig ist konnten die vielen Schauspielerinnen und Schauspieler bei diesem Drehtermin erleben. Pünktlich um zwölf war die Anreise angesetzt. Da standen die Frauen von der Kostümgruppe um Marlene Korbstein schon bereit, um alle einzukleiden, zu frisieren und zu schminken. Mitarbeiter des Bauhofs hatten nicht nur die Kulissen aufgestellt, das hohe Gras geschnitten und störende Brombeerranken weggeschnitten, sondern auch ein Zelt mit Bänken für die Pausen aufgebaut. Dort kümmerten sich einige mitgereiste Eltern in den Pausen um die Kinder. Eine junge Spielerin nutze die Zeit, um für die nächste Mathearbeit zu lernen. 

Das gesamte Team für den Film zum Theaterprojekt (Foto: Andreas Mauritz)

Bei den Dreharbeiten war Geduld angesagt. Immer wieder mussten Bürgermeister und Lehrer, die junge Auswanderin mit Ihrer Tochter, Wilhelm und Emma Ludowici, Ehrenjungfrauen und der Kinderchor, gespielt von den Jockgrimer Froschkönigen, die Szenen wiederholen, bis die Geschichte aus allen Perspektiven gefilmt war. Die Kinder und die anderen Schauspieler machten ihre Sache vorbildlich, als wären sie schon lange Profis. Diszipliniert und konzentriert spielten sie ihre Rollen und blieben bis abends um sechs bei der Sache. Da hatten Regisseur und Kameramann alle Einstellungen „im Kasten“. Jetzt warten natürlich alle gespannt auf das Ergebnis, das am 23. Oktober um 19 Uhr Premiere hat.

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